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Engagement für Umwelt und Gemeinschaft

Nachhaltigkeit in der Unternehmenspraxis

Im IPD-Programm gibt es zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen, die sich für eine nachhaltige Entwicklung engagieren.

Sie optimieren Produktionsprozesse, schulen Kleinbauern in ökologischen Anbaumethoden, investieren in erneuerbare Energien, unterstützen soziale Projekte in ihrer Gemeinde und streben eine Nachhaltigkeitszertifizierung an – immer mit dem Ziel, Nachhaltigkeit und Gemeinwohl voranzubringen.

Die Unternehmen kennen dank des IPD die Rahmenbedingungen und die Anforderungen des europäischen Marktes. Für viele ist ein verantwortlicher Umgang mit den natürlichen Ressourcen und der soziale Zusammenhalt in der Region eine Selbstverständlichkeit. Sie sind bereits in einzelnen Bereichen engagiert und mit Unterstützung des IPD erhält ihr Engagement eine Struktur, die auch für potenzielle Handelspartner nachvollziehbar ist.

Lesen Sie hier über das Nachhaltigkeitsengagement der IPD-Unternehmen.

IPD Good practice-Beispiele:

Zusammenarbeit mit Kleinbauern: Kontinuierlicher Wissenstransfer


Branchentreffen: Gemeinsam zu mehr Nachhaltigkeit


Biologische Vielfalt: Landwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand


Erfolgsmodell Bio: Kräuter aus biologischer Landwirtschaft


Einbindung der Gemeinde: Neue Arbeitsplätze im Tourismus

Zusammenarbeit mit Kleinbauern: Kontinuierlicher Wissenstransfer

Das Unternehmen „Uchu Spice“ aus Ecuador hat sich auf die Züchtung und Herstellung einer großen Bandbreite an Chilisorten spezialisiert hat. Darunter sind die eher milden „Jalapeño“- bis zu den sehr scharfen „Habanero“-Schoten. Viele bekannte und oft verwendete Sorten sind dabei, wie „Tabasco“ und „Cayenne“, sowie Spezialitäten wie „Rocota“- und „Scotch Bonnet“-Chilis. Für die europäische Lebensmittelindustrie stehen die Chilis je nach Verwendungszweck getrocknet, in Flocken, als Pulver, püriert oder eingelegt zur Verfügung.

Für den Anbau arbeitet „Uchu“ mit rund 600 Kleinbauern in Ecuador und auch in Peru zusammen. Das Unternehmen selbst hat keine eigenen Anbauflächen. Das Modell umfasst eine enge Kooperation mit den Erzeugern vor Ort. Sie sind Teil des Chili-Netzwerks mit langfristigen Verträgen.

Mit den „Uchu Field Schools“ hat das Unternehmen ein Lernprogramm für Farmer ins Leben gerufen, um sie kontinuierlich fortzubilden. So erhalten die Bauern neben dem speziellen Saatgut, auch Schulungen zu nachhaltigen Anbaupraktiken, um die Qualität und die Erträge weiterzuentwickeln. Der Wissenstransfer sichert zugleich die Existenzgrundlage der Kleinbauern.

Zudem hat das Unternehmen in die Verbesserung seiner Produktionsabläufe investiert: Eine neue Waschanlage reduziert zum Beispiel den Wasserverbrauch. Ein weiteres Projekt hat das Ziel, die Abfälle aus dem Produktionsprozess so aufzubereiten, dass sie als organischer Kompost genutzt werden können.

Branchentreffen: Gemeinsam zu mehr Nachhaltigkeit

Das Unternehmen „Elisur Organic“ wurde mit dem Ziel gegründet, die wirtschaftlichen Bedingungen der Bauern im zentralperuanischen Regenwald zu verbessern. Der Produzent von Ingwer und Kurkuma hat einen ambitionierten Aktionsplan aufgesetzt, den er Schritt für Schritt abarbeitet. Eine eigene Nachhaltigkeitsabteilung unterstützt den Prozess.

Der Aktionsplan umfasst unter anderem einen Verhaltenskodex mit einem Abschnitt zu Menschenrechten, die Entwicklung eines Handbuchs zum Arbeitsschutz sowie entsprechenden Trainings und die Etablierung eines Systems zur Rückverfolgbarkeit der Produkte.

Zudem fördert das Unternehmen den Austausch in der Branche in Peru. Es hat die Initiative „Ginger Week“ gegründet, die alle Interessengruppen in der Ingwer- und Kurkuma-Wertschöpfungskette zusammenbringt. Jährlich treffen sich Erzeuger, Zulieferer und Händler mit Stakeholdern aus Politik und Zivilgesellschaft. Sie diskutieren Themen wie den besseren Schutz der natürlichen Ressourcen in der Region, die Reduzierung des informellen Sektors sowie die Förderung der Nachhaltigkeit im Ingwer- und Kurkumaanbau.

Biologische Vielfalt: Landwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand

Das Unternehmen „Aluan“ auf Simeulue, einer Insel vor der Westküste Sumatras, produziert hochwertiges Virgin Kokosnussöl. Es arbeitet dabei eng mit kleinen Kokosnuss-Farmen auf den Inseln zusammen. Das Unternehmen investiert in Wiederaufforstungsmaßnahmen, um die traditionellen Plantagen vor Abholzung zu bewahren. So bleiben Investitionen, Wertschöpfung und Arbeitsplätze auf der Insel.

Die Gründerin Jane Dunlop hat zudem mit „EcoSystemImpact“ eine Naturschutzorganisation ins Leben gerufen, die sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt auf den Bangkaru- und Simeulue-Inseln einsetzt. Beide Organisationen arbeiten Hand in Hand, um Ökosysteme und Wildtiere auf den Inseln zu schützen. Die Stiftung „EcoSystemImpact“ unterschützt Ranger-Projekte zum Schutz von Meeresschildkröten, seltenen Vogel- und Primatenarten.

 

Erfolgsmodell Bio: Kräuter aus biologischer Landwirtschaft

"Herbiotech“ ist ein tunesisches Unternehmen, das getrocknete Kräuter herstellt. Hauptprodukte des Unternehmens sind vor allem getrocknete Olivenblätter, Dill, Petersilie und Pfefferminze, aber auch Basilikum, Koriander und Thymian.

Das Unternehmen hat sich früh für die Bio-Produktion entschieden, das Angebot systematisch weiterentwickelt und an der Nachfrage ausgerichtet. Früher kaufte das Unternehmen die Rohstoffe ein, dann hat „Herbiotech“ auch den Anbau der Kräuter selbst in die Hand genommen.

Durch den eigenen, kontrollierten Anbau der Kräuter konnte die Ernte und die Qualität der Produkte weiter verbessert werden. Die eigenen Anbauflächen ermöglichen es „Herbiotech“ zudem, auf die Nachfrage nach bestimmten Kräutern flexibel zu reagieren und in Abstimmung mit seinen Kunden die Kräuter in gewünschten Mengen zu produzieren.

Das Unternehmen hat unter anderem folgende Zertifizierungen: EU-Biosiegel, BioSuisse Organic, USDA Organic, JAS Ecocert, Naturland.

Einbindung der Gemeinde: Neue Arbeitsplätze im Tourismus 

Als Sandra Rodriguez und Wendy Narvaez den Reiseveranstalter „Discovering Americas“ gründeten, war es ihr Ziel, den immensen und vielfältigen Reichtum des Landes zu zeigen. Das hieß: Nicht immer die gleichen Touren und nicht über die Köpfe der lokalen Gemeinschaften hinweg. Sie entwickelten ein Tourismusangebot, das ein authentisches Bild von Ecuador bietet, das abseits der ausgetretenen Pfade führt, das die Gemeinden einbezieht und der lokalen Bevölkerung zugute kommt. 

So gründeten die beiden Reiseveranstalter „Discovering Americas“ für das ecuadorianische Festland und „SATGAL“ für die Galapagos-Inseln. Die Inseln sind zwar als Reiseziel sehr beliebt, aber auch hier zeigte es sich, dass die „Colonos“, die Einheimischen, nicht vom Tourismus profitieren.

Die beiden Unternehmerinnen arbeiten eng mit den Gemeinschaften zusammen – auf vielen Ebenen. Sie nehmen lokale Produkte in ihr Angebot auf, sie nutzen Material von vor Ort, schaffen Arbeitsplätze, unterstützen soziale Projekte und initiieren Fortbildungsangebote wie Social Media- und Englisch-Kurse und vieles mehr.

 

Interview

„Gemeinsam können die Handelspartner nachhaltige Lieferketten entwickeln“

Judith Emmerling, Teamleiterin der IPD Abteilung Sourcing + Märkte in Berlin, stellt im Interview den Nachhaltigkeitsansatz des IPD vor. Sie erläutert die Bedeutung der Nachhaltigkeit in den globalen Wirtschaftsbeziehungen, wie das IPD die Produzenten auf die Anforderungen des europäischen Marktes vorbereitet und wie schließlich Importeure vom Direkthandel mit IPD-Unternehmen auch mit Blick auf transparente Lieferketten profitieren können.